Der Tanzstil
Dieser Gesellschaftstanz im Viervierteltakt gilt als gemütlicher "Universaltanz" unter den Standardtänzen, da er sowohl für wenig als auch für viel Platz auf der Tanzfläche unbegrenzte Gestaltungsmöglichkeiten bietet und leicht zu erlernen ist. Typisch für den Foxtrott ist die zickzackartige Linienführung, mit der sich die Paare über die Tanzfläche bewegen, und den Drehungen am Platz. Seiner großen Anpassungsfähigkeit wegen ist der Foxtrott einer der beliebtesten Allgemeintänze.
Der Rhythmus
Foxtrott wird im 4/4-Takt mit einem Tempo von 44 bis 48 Takten pro Minute mit klaren Gehschritten im Rhythmus slow-slow und schnellen, kleinen Seitwärtsschritten im Rhythmus quick-quick getanzt.
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Geschichte und Gegenwart
Der Ursprung des Foxtrott ist im alten Onestep und Rag zu sehen. Der Onestep, um 1910 aus Nordamerika nach Europa gekommen, war mit seiner vereinfachten "Einschritt-Bewegung" mit stets gleich bleibendem Rhythmus ein Marsch- und Gehtanz ohne Chassé. Er wurde im schnellen 2/4-Takt vorwärts, rückwärts oder auch mal seitwärts ohne Drehungen auf dem Ballen getanzt. Als Gesellschaftstanz löste er damit den Twostep (polkaähnlich ohne Hüpfen) ab. Der Onestep (im deutschsprachigen Raum auch "Schieber" genannt) setzte sich zunächst in England durch und verdrängte dort weitgehend den Walzer. An Popularität konnte er es auch mit dem Tango aufnehmen, der aber mehr eine Domäne der Franzosen blieb.
Als um 1912 der Ragtime, die erste moderne Form der Tanzmusik, in England an Boden gewann, entwickelte sich aus dem Onestep der Rag. Dieser Tanz hatte die besondere Rag-Nuance mit einem im Knie gebeugten Schritt zum synkopierten Rhythmus (Betonung auf den Taktschlägen 2 und 4). Später wurden die Ragtime- und Onestep-Musikstücke langsamer gespielt, somit wurden auch die Schritte langsamer getanzt. So hatte man Zeit, einen Wechselschritt einzuführen, das so genannte Chassé. Der sich daraus entwickelnde Foxtrott bestand aus einem beliebigen Wechsel von langsamen und schnellen Vorwärts- bzw. Rückwärtsschritten mit Chassés. Er wurde in den zwanziger Jahren von englischen Tanzlehrern als Grundlage für den englischen Stil ausgebaut. Der Schrittansatz auf der Ferse und die neue Körpertechnik ermöglichten viel größeren Schwung. Um 1922 war die heute noch gültige Form des Foxtrotts gefunden. Ab 1924 spaltete sich der Foxtrott aufgrund der unterschiedlich schnell gespielten Musik auf in eine langsamere Variante, den so genannten Slow Foxtrott (Slowfox), und den schnelleren Foxtrott, den so genannten Quickstep.
Der Slowfox basiert auf künstlerisch geformten, langen, gleitenden Gehbewegungen in linearen Schrittmustern. Der Quickstep wurde anfangs als "Quicktime Foxtrott und Charleston" bezeichnet und übernahm das Chassé. Man kann ihn als den fröhlichsten und spritzigsten unter den Gesellschaftstänzen sehen. Nach dem 2. Weltkrieg macht er einen deutlichen Stilwandel durch, indem er durch kleine rhythmische Hüpfschritte erweitert wurde.
Der vor allem in den zwanziger Jahren beliebte Marsch-Fox(trott) auf schnelle Foxtrott-Musik hat sich wegen seiner Einfachheit (jeder Tanzschritt auf je einen Taktschlag) bis heute gehalten.
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