Standardtänze
Die Standardtänze sind für Paare aller Altersgruppen die Gesellschaftstänze im eigentlichen Sinn und nehmen einen festen Platz im gesellschaftlichen Leben ein, wie z.B. bei Hochzeiten und Bällen. Die Grundformen der Standardtänze sind unkompliziert und einfach zu erlernen, denn die Musik wird als vertraut empfunden und die Grundschritte entsprechen weitgehend unseren natürlichen Gehbewegungen. Im Gegensatz zu den Lateinamerikanischen Tänzen stellen die Standardtänze keine extremen Anforderungen an die körperliche Fitness der Tänzer.
Das wesentliche Merkmal der Standardtänze ist eine "natürliche, dynamische Fortbewegung in einer leichten, mühelosen Ausführung" und eine Anpassung an den Rhythmus, der in den Anfängen vor allem durch die Jazzmusik geprägt war. Ältere Rundtanzbewegungen wurden von Gehbewegungen abgelöst, die unterschiedlich schnelle und raumgreifende Fortbewegungen ermöglichten. Die Tanzhaltung wurde erst später festgelegt - man tanzte entweder ohne Körperkontakt oder in enger, damals oft Anstoß erregender Tuchfühlung.
Der Walzer als ältester Standardtanz beherrscht seit dem 19. Jahrhundert die Tanzszenerie, wurde aber erst 1951 in die Gruppe der Standardtänze aufgenommen. 1907 kam der Tango von Amerika nach Europa. Er gehörte aufgrund seiner südamerikanischen Herkunft lange zu den Lateinamerikanischen Tänzen und wurde erst 1961 als fünfter Turniertanz den Standardtänzen zugerechnet. Aus dem Ragtime entwickelte sich der Foxtrott (Quickstep), der mit seinen abwechselnd schnellen und langsamen Schritten viele andere Tänze verdrängt hat.
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