Der Tanzstil
Die Paare betonen mit ihren Schritten die musikalischen Akzente, wobei die Körper aufrecht sind. Zwischen Oberkörper und Beinen soll ein kleiner Winkel sein. Die Jive-Schritte bestehen hauptsächlich aus Elementen Rock (Wiegeschritt) und Chasse (Wechselschritt mit Rollen und Hüften). Die Paare wirken leicht und unbeschwert und betonen mit ihren Schritten die musikalischen Akzente.
Der Rhythmus
Jive wird im 4/4-Takt getanzt. Das Tempo liegt zwischen 36 und 44 Takten pro Minute und wird quick-quick bzw. quick-and-quick gezählt.
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Geschichte und Gegenwart
Das Wort Jive bedeutet im Slang der Schwarzen (wie Jazz und Funky) sexuelle Erregung, Ekstase. Der Jive wurde als Jitterbug und Boogie-Woogie (später auch Bebop) um 1940 von amerikanischen Soldaten nach Europa gebracht, in England zum Jive entwickelt und schließlich in das Turnierprogramm der Lateintänze aufgenommen. Mit ihrer Off-Beat-Betonung auf 2 und 4 verrät die Musik ihren afrikanischen Ursprung. Der Jive bringt robuste Lebensfreude zum Ausdruck. Er war der Tobetanz der Vor-Beat-Generation, aus dem sich auch der akrobatisch-athletische Rock'n'Roll entwickelt hat.
Der Jive ist heute die international anerkannte Bezeichnung für einen Tanz, der vielfältige verwandte Vorläufer hat, die afroamerikanischen Ursprungs sind. Dazu gehören zu Beginn der dreißiger Jahre der Lindy Hop, der Blues und der Swing, in den vierziger Jahren der Boogie oder Boogie-Woogie, der Jitterbug und der Bebop, gefolgt in den fünfziger Jahren vom Rock'n'Roll. Charakteristisch für alle diese Tanzformen war und ist heute noch die stimulierende Musik, die aufgrund ihrer rhythmischen Akzentuierung Jung und Alt in ihren Bann zieht.
Die in den USA beheimateten Tänze wurden vor allem amerikanische Soldaten um 1940 nach Europa gebracht, wo sie durch ihren offenen Bewegungsstil in Verbindung mit akrobatischen Würfen bei der Jugend schnell sehr beliebt wurden. Der Boogie wurde nach dem Krieg zur dominierenden Musik, fand jedoch als "ordinärer" Tanz nicht nur Freunde. Die Kritiker suchten nach einer gemäßigten Form, um diese Art des Tanzens gesellschaftsfähig zu machen. Es waren englische Tanzlehrer, die mit etwas langsamerer Musik den eleganten und doch lebendigen Jive entwickelten. 1968 wurde er als fünfter Turniertanz zu den Lateinamerikanischen Tänzen aufgenommen.
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