Der Tanzstil
Lambada wird mit gebeugten Knien getanzt. Die Füße stehen immer ein bisschen auseinander. Die Tanzhaltung sollte erotisierend eng sein. Die Hüften schwingen entgegengesetzt zu den Schritten deutlich sichtbar hin und her. Im Gegensatz zu den anderen lateinamerikanischen Tänzen gehen die Hüftbewegungen dem Schritt voraus, was den Tanz insbesondere für Anfänger schwierig macht.
Der Rhythmus
Lambada wird im 4/4-Takt mit einem Tempo bis zu 50 Takten pro Minute im Rhythmus quick-quick-slow getanzt.
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Geschichte und Gegenwart
Die Herkunft des Lambada ist umstritten: einigen Quellen zufolge sind seine Wurzeln in Brasilien zu finden, während andere seinen Ursprung in dem Beginn der Vermarktung durch eine bolivianische Andengruppe sehen.
Der Begriff Lambada rührt von einem in Brasilien verwendeten portugiesischen Wort her, das die Bewegung einer Peitsche beschreibt. Die Körper der Tänzer folgen dieser fließenden wellenförmigen Bewegung. Die dunkle Zweideutigkeit dieses Bildes ist eines der Dinge, die den Lambada von anderen Tänzen unterscheidet.
Als Tanz ist der Lambada aus dem Carimbo hervorgegangen, der seinen Namen von einer großen afrikanischen Trommel mit sonorem Klang übernommen hat. Der Carimbo ist in Brasilien seit dem 16. Jahrhundert bekannt und hat seine Charakteristik auch durch Einflüsse aus der Karibik und den Antillen bis zum 20. Jahrhundert kaum verändert. Erst durch die Einflüsse von Salsa, Merengue und Reggae entwickelte sich aus dem ursprünglich getrennt getanzten Lambada ein Paartanz, der insbesondere in Porto Seguro, Bahia, in den Blickpunkt der Öffentlichkeit trat.
Der Lambada wäre wie viele andere Modetänze schnell wieder vergessen gewesen, wenn nicht 1989 die Gruppe Kaoma mit dem Lied "Lambada" einen Sommerhit gelandet hätte - 5 Millionen Singles wurden verkauft. Viele andere Bands versuchten, an den Erfolg von Kaoma anzuknüpfen und Hollywood produzierte in schneller Folge mehrere Filme. Im Sommer 1990 begeisterte "Dirty Dancing" mit Patrick Swayze und Jennifer Grey durch exzellente Tanzszenen und mitreißende Musik eine ganze Generation und löste einen internationalen Tanzboom aus. Viele Tanzschulen folgten dem Trend und boten in aller Eile Sonderkurse an - jedoch wurde die Vermarktung der Lambada-Hype übertrieben. Heute liegt der Schwerpunkt auf dem artistischen Potential des Lambada und er ist weiterhin in den Tanzsälen Europas, Argentiniens und Australiens präsent.
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