AniDance: Animation & Dance - Die virtuelle Tanzschule für Amateure
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Der Tanzstil
Unter dem Sammelbegriff "Swing" versteht man eine Reihe von wilden Tanzformen in den dreißiger und vierziger Jahren, hervorgerufen durch die spektakulären Spielformen der damaligen Big-Bands. Er ist im Prinzip kein spezieller Tanz, sondern nur eine Art, sich beim Tanzen zu bewegen. Auf Swingmusik lassen sich Tänze wie Lindyhop, East Coast Swing, West Coast Swing, Balboa, Boogie Woogie, Rock'n'Roll, Jitterbug und Jive tanzen.

Der Rhythmus
Swing-Musik ist gekennzeichnet durch einen grundsätzlich verschobenen Schwerpunkt. Alle Akzente fallen nicht mehr auf die ungeraden Schläge 1 und 3 bei einem 4/4-Takt, sondern auf die geraden Schläge 2 und 4. Außerdem werden häufig selbst diese Schwerpunkte noch synkopiert d.h. vorgezogen, ausgelassen oder verschleppt.

Geschichte und Gegenwart

Die Geschichte des Swing beginnt nach dem ersten Weltkrieg mit der Ausbreitung der Dixieland-Musik und der immer größer werdenden Orchester. Der Swing-Tanz war eine neue Variante der bereits existierenden Jazztänze der 20er Jahre - der Texas Tommy um 1909 gilt als der älteste Swing-Tanz - und entsprach dem 1927 in Harlem aufgekommenen amerikanischen Modetanz Lindy Hop. Er erforderte eine lockere Bewegung aller Gliedmaßen und wurde paarweise, meist dem Tempo folgend, mehr oder weniger wie der Foxtrott mit viel Improvisation getanzt. Allerdings enthielt der Lindy Hop akrobatische Figuren, bei denen die Partner sich gegenseitig über den Kopf und um die Hüften warfen.

Der New Yorker Stadtteil Harlem und insbesondere der Savoy-Ballroom gelten als Geburtsstätten dieses Tanzes. Es gibt etliche Geschichten darüber wie der Name "Lindy Hop" erfunden wurde. Die meisten Erzählungen stimmen darin überein, dass Charles Lindberghs Flug über den Atlantik von New York nach Paris der Anlass war: Die Schlagzeile des Sommers 1927 lautete "Lucky Lindy hops the Atlantic". Lindberghs Rückkehr nach New York wurde von Millionen von Menschen enthusiastisch gefeiert.

Das depressionsgeplagte Amerika hatte vorerst für die mitreißende Big-Band-Musik wenig übrig. Die jüngere Generation aber, die nach einer Alternative zum Foxtrott suchte, verhalf dem neuen Sound sukzessive zum Durchbruch. Benny Goodman setzte mit seiner Amerikatournee 1935 eine neue Tanzleidenschaft in Gang, welche die Amerikaner bis Ende der 40er Jahre in ihrem Bann hielt. Um in den "Dance Halls", in denen sich oft bis zu tausend Tänzerinnen und Tänzer vergnügten, gehört zu werden - es gab zu jener Zeit weder Tonanlagen noch Verstärker - wurden die Blasinstrumente der Dixieland-Bands, je eine Trompete, Posaune und eine Klarinette, einfach vervielfacht.

Europa wurde von der Swing-Ära wenig tangiert, herrschte doch in dieser Zeit Krieg, und Swing-Tanzen war insbesondere in Deutschland unerwünscht. Seinen Höhepunkt erreichte das Swingfieber 1936 während der Olympiade, als internationale Orchester in Berlin Swingmusik spielen durften, da die Machthaber gegenüber dem Ausland möglichst weltoffen erscheinen wollten. Besonders Jugendliche favorisierten Swingmusik und Swingtanz, setzten diese doch ein ganz anderes, attraktiveres Lebensgefühl - den "American way of life" gegen den Einheitsdrill. Die getanzte Lebensfreude wurde daher als gefährlicher Widerspruch zu propagierter Zucht und Ordnung gesehen, so dass die "Swing-Jugend" mit Ausbruch des Krieges zunehmend schärfer bekämpft wurde.

Im Zuge des Krieges gab es immer wieder Tanzverbote (für alle Tänze), bis es 1944 zur endgültigen Einstellung des offiziellen Vergnügungsbetriebes kam. Tanzen war somit im wesentlichen auf den kleinen privaten Rahmen beschränkt. Nach dem Krieg feierte der Swingtanz als Boogie-Woogie durch die amerikanischen Besatzungsmächte in Westdeutschland einen erneuten Siegeszug.

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